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Wachsender Qualitätsanspruch der Kunden ist Herausforderung 

Qualität ist eines der Markenzeichen der rund 800 Zerspanungsunternehmen in der Region, und das Sicherstellen dieses zentralen Produktmerkmals wird durch immer komplexere Produkte aus immer schwieriger zu bearbeitenden Werkstoffen zusehends anspruchsvoller. Vor welchen Herausforderungen die Branche derzeit und in Zukunft deshalb steht, das diskutierten am vergangenen Freitag, 17. Februar, Experten aus Unternehmen und vom Institut für Werkstoffe und Anwendungstechnik Tuttlingen (IWAT) auf Einladung des Clusters Zerspanungstechnik im Tuttlinger Légère-Hotel.

„Wir wollen gemeinsam mit Ihnen ermitteln, welche Herausforderungen wir aktuell und in Zukunft in Sachen Qualitätssicherung zu bewältigen haben“, erklärte Ingo Hell, Vorsitzender des Clusters Zerspanungstechnik, bei der Begrüßung zur ersten Sitzung der neu ins Leben gerufenen Kompetenzgruppe Qualitätssicherung des Clusters Zerspanungstechnik. Knapp 20 Fachleute hatten sich zu dieser Gruppe zusammengefunden, und schnell stellten die Spezialisten aus den Mitgliedsunternehmen des Clusters fest, dass so gut wie alle mit den gleichen Herausforderungen zu tun haben: Die zunehmende Komplexität von Produkten, oft nicht fertigungsgerechte Konstruktionszeichnungen und die Qualität von Werkstoffen waren einige der angesprochenen Problemstellungen im Fertigungsalltag.

Zuvor hatte bereits Prof. Hadi Mozaffari-Jovein, Leiter des IWAT, in einem Impulsvortrag Einblicke in die Hintergründe von Problemen bei der Verarbeitung von modernen Werkstoffen aufgezeigt: Was passiert in einem Werkstück, wenn es mit modernen Verfahren bearbeitet wird? Welche chemischen und physikalischen Veränderungen passieren durch Einflüsse wie Druck und Temperatur während der Bearbeitung, und wie beeinflussen diese die Qualität? Anhand zahlreicher Beispiele zeigte der Materialwissenschaftler auf, wie sich Veränderungen bis auf die molekulare Ebene darstellen und wie sie die Qualität und Lebensdauer eines Werkstücks beeinflussen können.

Im Anschluss an den Impulsvortrag moderierte dann Dr. Gerd Meier zu Köcker, Leiter der ClusterAgentur Baden-Württemberg, die Diskussion und sammelte die Eindrücke aus der Kompetenzgruppe. Neben den vorgenannten Herausforderungen kamen auf diese Weise zahlreiche Punkte zur Sprache, die durch steigende Kundenanforderungen die Hürden für die Auslieferung eines optimalen Produkts immer höher werden lassen. Unter anderem äußerten die Spezialisten auch Vorschläge, die ganz unerwartete Arbeitsaufträge an das Cluster Zerspanungstechnik darstellen: So sollte sich die Organisation nicht nur mit der Wissensvermittlung zu aktuellen Themen an ihre Mitglieder befassen, sondern auch prüfen, ob weitere Leistungen wie gemeinsame Materialbeschaffung, eine Austauschbörse für schwer zu beschaffendes Material innerhalb des Cluster-Mitgliederkreises oder ein eigenes „Kompetenzzentrum Waschen“ für die optimale Teilereinigung mit angeschlossenem Prüflabor möglich wären.  Cluster-Vorsitzender Hell versprach zum Ende der sehr aktiven Runde, diese Vorschläge im Vorstand des Verbands zur Sprache zu bringen. 

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