Seminar

Ausbildung für Ausbilder

Wenn der Ausbilder ins Trainingslager fährt

Elf Ausbilder der Mitgliedsunternehmen der Cluster-Initiative Zerspanungstechnik haben sich am 14. Juni 2018 im Rahmen der Seminarreihe für Ausbilder „Coach the coach“ im Umgang mit Auszubildenden fortbilden lassen. Dabei hatte Referent Ralf Hoffmann von der Nachwuchsstiftung Maschinenbau sein Seminarprogramm mit dem Titel „Handlungsorientierte Methoden in der betrieblichen Ausbildung“ auf Wunsch der Teilnehmer spontan umgestellt, um einen Schwerpunkt des Seminars auf Motivations-Methoden zu legen. Die Seminarreihe ist Teil des Cluster-Projekts „Ausgezeichnete Ausbildung“.

Unter dem Signum „Handlungsorientierte Methoden in der betrieblichen Ausbildung“ ging es für die elf Ausbilder dabei, Lernprozesse richtig zu strukturieren und Fachinhalte des Ausbildungsplans didaktisch zu reduzieren. Schritt für Schritt den Auszubildenden den Stoff vermitteln, nicht die komplette Agenda auf einmal, lautet das Credo von Referent Ralf Hoffmann. Daneben gab es für die Teilnehmer lernpsychologische Grundlagen sowie Tipps des Experten zur wirksamer Weitergabe von Wissen und aktiven Lernmethoden.

Mit im Gepäck zum Seminar hatten die Teilnehmer für Referent Ralf Hoffmann zudem die Bitte, während des Seminars schwerpunktmäßig auch auf den persönlichen Umgang mit den jugendlichen Azubis einzugehen. Das Thema, wie die Jugendlichen im täglichen Betriebsalltag zu händeln sind und zu motivieren, brannte dem Gros der Teilnehmer unter den Nägeln. „Wie gehe ich mit dem Jugendlichen um, wie halte ich ihn bei Laune, wenn er mit Liebeskummer oder Stress von Zuhause zur Arbeit kommt?“, wollte ein Ausbilder wissen. Ralf Hoffmann stellte daraufhin die Seminar-Agenda dementsprechend um, sodass ein inhaltlicher Schwerpunkt den Fragen und Nöten der Teilnehmer gerecht wurde.

Laut Referent Hoffmann lautet das Zauberwort „Eigenverantwortung“, an die der Ausbilder seinen Auszubildenden stets hinweisen solle und somit dem Jugendlichen auf Augenhöhe entgegentrete.    Aufgaben und Pflichten müssten mit dem Auszubildenden verbindlich geklärt und der Jugendliche somit in die Eigenverantwortung gebracht werden. Eine Null-Bock-Haltung führe letztendlich damit für den unwilligen Jugendlichen zur Sackgasse. „Ich kann niemanden motivieren, der partout keinen Bock hat. Wir können als Ausbilder die Pferde nur zur Tränke tragen. Saufen müssen sie selbst!“, erklärt Ralf Hoffmann.

Allerdings seien im Härtefall die Möglichkeiten eines Ausbilders erschöpft, so Hoffmann. Gerade wenn die Ermahnung zur Eigenverantwortung, die Begegnung auf Augenhöhe und die Motivierung des Jugendlichen nicht fruchten wolle, gebe es auch für den „Coach“ des Azubis keine Mittel mehr. „Wir sind keine Pädagogen, Psychologen oder Therapeuten. Wir sind Ausbilder!“, erklärte Hoffmann, dass an einem gewissen Punkt auch ein Ende der Geduld eines jeden Ausbilders im Umgang mit schwierigen Auszubildenden erreicht sei. An diesem Punkt sei dann der Chef gefragt.

Für alle teilnehmenden Ausbilder gab es zum Abschluss des Seminars das Zertifikat „Ausgezeichnete Ausbildung“ der GVD über die erfolgreiche Teilnahme an der Weiterbildungsmaßnahme des Clusters.

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